Deflation oder Inflation? Schlimmer – die Biflation beherrscht uns!

Was denn nun – Deflation oder Inflation? Die Finanzwelt und Zentralbänker streiten sich über die Wirkungen ihres globalen Experiments: Die unendlichen Geldschwemmen der Zentralbanken. Führt das immer schneller in den Markt gepumpte Geld nun zu einer Deflation oder einer Inflation? Oder erst die Deflation, dann hoffentlich moderate Inflation? Auf jeden Fall belegen die Maßnahmen der EZB vom 5. Juni 2014 (Leitzins 0,15%, -0,1% auf Einlagen), dass in der Eurozone gar nichts in Ordnung ist! Die offiziellen Wirtschafts- und Wachstumszahlen spiegeln ganz offensichtlich nicht die Lage im Finanzsystem wider, ansonsten hätte Herr Draghi verhaltener reagiert. Die EZB möchte die drohende Deflation der Eurozone durch Inflation bekämpfen und weitere kostenfreie Milliardenkredite erzwingen – das ist der neue harte Kurs. Dass dieses Vorgehen sinnvoll scheint, ist die einhellige Meinung in den staatlich kontrollierten Medien und wird in der breiten Öffentlichkeit als „Heilmittel“ toleriert. Doch blicken wir einmal genauer auf die Situation in der Eurozone.

 

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Die EZB sagt: Hoffentlich wird alles teurer! Kauft endlich! Ich will Inflation!
Aus Sicht der EZB sind die Preise zu günstig, die Unternehmen investieren durch den sinkenden Ertrag immer weniger (=sinkendes Wachstum =Deflationsgefahr). Herr Draghi möchte in jedem Fall, dass Waren und Dienstleistungen in der Eurozone weiter im Preis steigen, also für den Verbraucher teuer werden. Der Verbraucher kurbelt somit indirekt den Wachstumswillen (=Kreditaufnahme) der Unternehmen und Konzerne an. Soweit die Theorie der Zentralbank!

Die Haushalte sagen: Hoffentlich wird alles günstiger! Wir sparen! Wir fördern die Deflation!
Die privaten Haushalte ächzen unter der Last des neuen billigen Geldes: Hohe Mieten, steigende Steuern, angemessenes Rentensparen, stetige Lebensmittelverteuerung, Volltanken wird nicht billiger. Die Menschen wünschen sich mehr Kaufkraft für ihr Geld. Oder sprunghaft steigende Löhne von Unternehmen und ausgedehnte Sozialleistungen des Staates. Am besten beides.

EZB vs. Haushalte: Was entsteht aus dem unterschiedlichen Verhalten?
Wird denn jetzt alles günstiger oder teurer? Die Wahrheit – beides tritt zeitgleich ein! Man nennt es Biflation! Jeder kann im täglichen Leben das Folgende beobachten: Die Energie-, Immobilien- und Lebensmittelpreise steigen immer weiter, die Preise für Güter wie Computer, Möbel, Fernseher sind weiter rückläufig. Ein Teil unserer Lebensausgaben steigt also im Preis, ein anderer verbilligt sich. Diesen Effekt in der Wirtschaft nennt man Biflation: das zeitgleiche Auftreten von Teuerung und Vergünstigung von Waren und Dienstleistungen, abhängig vom Grad des Bedarfs der Konsumenten. Leider kann man der Teuerung nur bedingt ausweichen. Heizen, Essen und ein Dach über dem Kopf muss einjeder bezahlen. Den neuen Porsche oder den 55 Zoll 4k Fernseher muss man nicht zwangsläufig kaufen, um zu überleben. Zusammgefasst: Bei einer Biflation gibt es einen Anstieg der Preise von auf Rohstoffen basierenden Vermögenswerten wie Nahrungsmittel und Energie (Inflation) und gleichzeitig fallende Preise bei auf Kredit gekauften Vermögenswerten (Deflation). Bei der Biflation wird die Wirtschaft durch ein Überangebot an Geld, welches mittels Quantitative Eeasing der Zentralbanken erzeugt wird, künstlich auf Wachstumskurs gebracht.

Die EZB macht alles kaputt! Sie sollte genau das Gegenteil machen!
Das Bedrohliche an der aktuellen Geldpolitik der EZB ist, dass die Menschen immer mehr auf ihre existenziellen Bedürfnisse eingeschränkt werden. Es bleibt ihnen immer weniger Geld für Luxus: 2 Autos, 3 mal wöchentlich Essen gehen, 5 Paar Schuhe, sind bei Vielen nicht mehr drin. Der Kaufkraftverlust des Geldes ist Schuld! Ein Großteil der globalen Industrie ist aber genau auf diesen Luxuskonsum ausgerichtet, gerade in Deutschland, und leidet ebenfalls seit den weltumspannenden QEs und deren Folgen im Konsumverhalten. Die Billionen neuer Euro, die in den Markt gepresst werden, schädigen die Industrie immer weiter, von 2008 bis 2014 sind die Existenzkosten der Bürger zu schnell zu teuer geworden. Der folgende Chart verdeutlicht den massiven Wertverlust des US-Dollar, an den der Euro mit einem Wechselkurs gekoppelt ist. USD = EUR, in Relation gesetzt.

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Sehend gegen die Wand fahren – eine Lösung ist nicht in Sicht!
Hr. Draghi, möchten Sie die Deflation ernsthaft bekämpfen? Dann geben Sie dem Volk eine angemessene Kaufkraft für ihre Arbeitsleistung zurück! GELDRAUB fordert: Das Gelddrucken sofort einstellen und die Zinsen vorläufig auf ein normales Niveau anheben, 100% Schuldenschnitt auf Zinsforderungen mittelfristig! Das Ergebnis: Nach einem ersten Systemschock werden die Preise für Lebenshaltungskosten fallen, die Menschen konsumieren mehr Luxusartikel, die Wirtschaft erholt sich. Dieses Massnahmenpaket führt mittelfristig zur verbesserten Lebensqualität des Einzelnen und dient unsere modernen Gesellschaft.

Doch leider geht das nicht so einfach – der Fehler im Schuldgeldsystem lässt keine Alternativen zum Gelddrucken zu, der Point-Of-No-Return ist bereits überschritten, die Banker möchten immer weiter abschöpfen und denken nicht an Alternativen oder deren Implementierungen. Wenn die EZB so weitermacht, wie im Juni 2014 beschlossen, wird sie die (noch) starken Industrienationen Europas nachhaltig schädigen und die Bürger Europas und Deutschlands stetig enteignen. Die EZB bekämpft die Deflation nicht – sie heizt sie an! Sie fördert einen unnötigen künstlichen Konflikt zwischen Produzent und Verbraucher und schädigt massiv unsere Wirtschaft, sie fördert Arbeitslosigkeit und Altersarmut aller Europäer. So kann es wirklich nicht weitergehen – wissentlich alles kaputt machen! Nur ein Systemwechsel wird eine neue Ordnung herstellen!

Was genau ist Biflation?
Eine Biflation ist das gleichzeitige Auftreten inflationärer und deflationärer Effekte.
Wirkungsweise: Durch Quantitative Lockerung der Zentralbanken wird ein Geldüberangebot bereitgestellt. Durch die größere Geldmenge steigt der Preis von nachgefragten Gütern wie Rohstoffen (z. B. Nahrungsmittel, Kleidung, Energie, Metalle). Da gleichzeitig die Kaufkraft durch steigende Arbeitslosigkeit zurückgeht, geht die Nachfrage von im Wesentlichen durch Kredit finanzierten Vermögenswerten (z. B. Fahrzeuge, Wohnungen, Luxusgüter) zurück, wodurch deren Preis sinkt. Um den weiteren Anstieg der Rohstoffpreise zu verhindern, können die Zinsen auf Kredite erhöht oder das Wachstum der Geldmenge begrenzt werden. Hierdurch kommt es jedoch zur Rezession, welche einen weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit zur Folge hat. Erhöhen jedoch die Zentralbanken die Geldmenge weiter, um die Rezession zu verhindern, steigen die Preise der Rohstoffe weiter, und eine Preisspirale entsteht. Sollte es durch die Preisspirale zur Hyperinflation kommen, kann in der weiteren Folge einer Rezession sogar eine Depression entstehen. (Quelle anzeigen)

(C) GELDRAUB)