Wohin soll der Goldpreis? Das Dilemma der USA mit ihrer Währung

Seit Monaten kennt der Goldpreis scheinbar nur eine Richtung: Süden! Die Medien führen eine Negativkampagne gegen das Edelmetall, kräftig unterstützt von namhaften Finanzexperten: „Alle jetzt verkaufen!“. Und das scheint prächtig zu klappen! Doch wozu das alles? Es muss ja einen Sinn haben! Der niedrige Goldpreis verleitet die großen Zentralbanken der Welt Goldbarren in Rekordmengen zu kaufen. Unter dem Strich kaufen diese Institute in 2013 mehr Gold als sie veräußern/verleihen. Sie tauschen also Währungen gegen Gold und bunkern es. In Indien und China decken sich die gemeinen Leute mit Gold ein, China ist in diesem Jahr der größte Gold-Importeuer der Welt, vor Indien. Alle Welt will das seltene Metall, aber keine Dollar mehr. Und wie reagiert die USA? Sie ist Opfer ihrer eigenen Weltwährung und versucht mit allen Mitteln den Goldpreis niedrig zu halten. Das müssen sie auch um ihre Währung, den Dollar, zu stützen. Die Flucht in Gold und Silber bedeuten sofort steigende Preise  – da die Preise in Dollar gelistet sind, wertet der Dollar entsprechend schnell ab – ein Vertrauensverlust in die USA. Ein schwacher Goldpreis demonstriert einen starken Dollar! Das ist einer der wichtigsten Gründe, warum der Goldpreis aus Sicht der USA immer tief stehen muss. Zur Freude der Länder und Menschen, die ihre Dollar immer günstiger in physisches Gold tauschen können. Das Dilemma der USA mit ihrer Währung: Je mehr der Dollar durch das Bankensystem gestützt wird und der Goldpreis fällt, desto mehr Dollar werden in Gold getauscht.

Gold Chart 2013

Dass die physischen Bestände an der COMEX auf Mehr-Jahrestiefs sinken macht alles zu einem Paradoxum. Wenn extrem wenig Ware vorhanden ist, sollte der Preis bei großem Interesse steigen. An der COMEX sind aktuell rund 590.000 Unzen Gold vorhanden, im April 2013 waren es noch knapp 3.000.000 Unzen. Das sind heute rund 0,3g Gold pro US-Bürger. Es sind also nur noch Krümel für die Massen da. Wohin ist das Gold abgewandert? Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nach Asien und Russland. Ein weiteres Problem: Diese 590.000 Unzen teilen sich zusätzlich noch rund 41.000.000 Personen (1:69), da sie Papiergold der COMEX gekauft haben. Wenn nur 10% der Papiergold-Inhaber, statt in Währungen ausbezahlt zu werden, ihr Metall in den Händen halten möchten, beginnt der Spass erst richtig. Dann erst findet Gold seinen wahren Wert, denn dann ist nichts mehr da! In den letzten Jahrzehnten hat der gelistete Goldpreis laut Experten (Spotpreis) noch NIE den wahren Wert von Gold wider gespiegelt. Die Zeit wird aber kommen, wo sich die Bewertungen „Real zu Papier“ annähern werden. Auslöser sind die FED mit ihrer grenzenlosen Geldmengenausweitung und die Verknappung von reellem Gold bei der COMEX.

Das offensichtliche Problem im Goldmarkt: Der Goldpreis spiegelt nicht das Angebot und die Nachfrage von physischem Gold wider. Der Preis wird durch das Papiergold festgelegt, das Ratio liegt in etwa bei 1:100. Es wird virtuell 100 mal mehr Goldbesitz gehandelt, als tatsächlich vorhanden. Mit dieser großen Marktmenge und geeigneten Finanzinstrumenten kann der Preis kontrolliert werden. Man darf ja nie vergessen: Das Gold ist der Feind des Fiatgeldes der Banken – Banken legen jedoch auch den Goldpreis fest! Eine wunderbare Symbiose zum Vorteil der Finanzhäuser – solange genügend Gold zum Verleihen und weiteres Vertrauen der Gläubiger vorhanden ist.

VIDEO: Erst Deflation dann Hyperinflation – Johann A. Saiger
Die Wellen der Geldmengenausweitung bestimmen den Goldkurs

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